Buddhas Fähre nach Spanien

Mein Weg mit dem Weg

Zwischen Himmel und Erde

Ein persönlicher Zwischenruf aus dem bewegten Jahr 2025

Manchmal hat man das Gefühl, ein halbes Jahr sei wie in ein Loch gefallen.

So ging es mir in den letzten Monaten. Zwischen der Wohnungsauflösung auf Gran Canaria im Februar, der Fahrt über zwei Fähren nach Mallorca im März, der intensiven, aber erfolglosen Wohnungssuche dort – und schließlich der Rückkehr nach Gran Canaria im Mai – blieb kaum ein Moment, um wirklich innezuhalten.

Wir sind schließlich in der besten Wohnung gelandet, die wir auf die Schnelle finden konnten. Keine Traumwohnung, aber ein Ort zum Verschnaufen. Und doch, in all dem Trubel, ist mir etwas erschrocken aufgefallen: Mein letzter Beitrag hier war im Dezember.

Ein halbes Jahr Funkstille.

Und es fühlt sich an, als hätte sich dieses halbe Jahr irgendwo zwischen Kartons, Fährkabinen, spanischen Maklern, verschimmelten Wohnungen und innerem Durchhalten aufgelöst – wie Morgendunst, der sich zurückzieht, bevor man ihn wirklich sehen konnte.

Zwischen Außen und Innen

Ich habe diesen Blog und mein Schreiben auf X (in English) immer als einen Raum verstanden, in dem es nicht um mich geht. Sondern um Inhalte. Praxis. Einsicht. Bewegung. Stille.

Aber in letzter Zeit habe ich gespürt, dass sich etwas verschiebt.
Dass es vielleicht nicht nur erlaubt, sondern sogar heilsam sein könnte, ab und zu auch meinen Weg mit dem Weg zu teilen. Denn was wäre der Buddha-Weg, wenn er nicht auch durch uns hindurch atmet?

Ich habe gemerkt, dass ich selbst manchmal an der Vorstellung festhalte, wie Dinge zu sein haben. Auch daran, wie „richtiges Lehren“ aussieht – sachlich, klar, unerschütterlich. Und doch ist das Leben nicht immer so. Es ist auch Chaos. Übergang. Müdigkeit. Hoffnung. Licht.

Taiji, Atem, Klang

Ich habe viel meditiert in diesen Monaten – nicht immer auf dem Kissen, sondern im Gehen. Beim Tragen. Beim Warten. Beim Loslassen.
Manchmal war das Einzige, was noch da war, der Atem. Oder der Klang eines Mantras, das durch die Müdigkeit hindurchschwang wie ein leiser Begleiter, der sagt: Ich bin noch hier. Auch wenn du mich gerade kaum hörst.

Mein Taiji war anders. Kein tägliches Training im Idealzustand, sondern ein lebendiges Spüren: Was ist heute möglich? Was braucht der Körper, um mit dem Geist Schritt zu halten?

Wenn Stille nicht gleich Leere ist

Auch musikalisch war es ein stilles Halbjahr.
Ich hatte zwar meine Gitarre mit dabei, aber kein Tonstudio. Kein Raum für Aufnahme. Kein stiller Ort, um neue Ideen für Call Skanda wirklich zu formen. Und doch: Die Musik ist nicht weg. Sie hat einfach mitgeatmet – leise, unter der Oberfläche. Und sie wird zurückkehren.
Wie vieles.

Ich schreibe das heute als Lebenszeichen.
Vielleicht wird es in Zukunft ab und zu Beiträge wie diesen geben:
Zwischen Praxis und persönlichem Weg, zwischen Himmel und Erde, zwischen Lehren und Leben.
Vielleicht ist genau dieser Zwischenraum der Ort, an dem Weg und Wirklichkeit sich begegnen.

Danke, dass du da bist – auch nach Monaten der Stille.
Chris 🙏