Gedichte

Zwischen Licht und Asche

Gedichte über Vergänglichkeit, Macht und die flüchtige Spur des Geistes.

Worte können sein wie Fußspuren im Schnee – sichtbar nur für einen Augenblick.
Diese Gedichte sind keine Antworten. Sie sind Atemräume.
Sie laden dich ein, still zu werden – und doch nicht stumm.

Was stirbt in uns, wenn wir Kriege führen?
Was erwacht, wenn wir die Welt nicht länger als Besitz,
sondern als vergänglichen Spiegel sehen?

Im Geist des buddhistischen Weges und des indischen Meisters Atisha
öffnen sich diese Verse wie Risse im Stein.
Manches ist brennend klar, anderes spricht zwischen den Zeilen.
Ein Ruf zur Erinnerung –
an das, was heilig ist,
an das, was vergeht,
an das, was bleibt.

  • Hörraum

    über das Recht zu fühlen Die Stimme, tief aus dem Bauch, ragt auf,ein Störsignal im Leib der Ordnung.Sie lärmt nicht – sie hämmert stumm gegen das,was keiner mehr denkt und alle schon wissen. Er steht im Flur mit dem Bademantel der Aufrechten,bereit für das unausgesprochene Protokoll.Die Wohnung riecht nach Schweigen.Im Fenster zittert das Land. Wer…

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  • Gleich-Gültig

    Die Absurdität als Durchgangstor – Ein Gedicht über das absurde, taumelnde Menschsein zwischen Dummheit und Sehnsucht, zwischen Grütze und Erwachen. Der Bruch der Linien führt unweigerlichzur klaren Erkenntnis der Dummheit des Seins.Unbeholfen flutscht es durch die Zeit,findet keinen Halt, weder hier noch dort. Sein roter Sabber glüht durch Räume,voll von wirrem Unbehagen, mit Grütze beladen.Spuckend…

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  • Stimmenschatten

    Ein poetischer Spiegel über Macht, Illusion und das leise Herz der Leerheit.  IAus den schwarzen Wäldern der Bildschirmebricht Lärm – wie Licht ohne Ursprung.Worte: welkes Laub in Tümpel, die keine Sterne spiegeln,nur Algorithmus und Abgrund.Wer spricht, wenn der Sinn verkrustet in Moos und Meinungen?Fahnen wehen aus Asche – ohne Namen.In den Drähten lärmen Stare, Stimmen…

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  • Kriegsgewirr

    ein Gedicht über das karmische Echo der Welt ITod steht auf dem Schild hinter der Ecke links.Ein Flüstern aus rostenden Kehlen,dort, wo Zäune Gedächtnis fressen.Eiserne Pferde stampfen dumpf durch das Rückgrat der Lotosfelder.Zugzwang.Würfelspiel im Sargdeckel des Himmels.Reiter tragen keine Namen mehr –nur Ränge. IIVerzerrte Fratzen schieben ihre Panzer aus Gier und Unwissenheit.Ein Auge blinzelt im…

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  • Falterzeit

    ein Gedicht über Vergänglichkeit, Krieg und die Schlaflosigkeit der Gier IBleiern sinkt das Licht in den Staub der Zikaden,ausgezehrt steht der Pflaumenbaum –sein Schatten: ein ausgehungertes Pferdauf den Feldern hinter der Zeit.Ein Kind faltet das Abendrotzu einem Schiff aus Knochenpapier.Wie viele Monde braucht der Mensch,um zu verstehen, dass sie nicht aus Silber sind? IIDie Zunge…

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